Ergebnisse der IMK verfehlen das Ziel der Deeskalation in den Stadien

Die Innenministerkonferenz (IMK) hat sich über die Ereignisse in und um die Fußballstadien der vergangenen Wochen ausgetauscht. Das im Anschluss veröffentlichte Statement zeigt jedoch nur eine sehr eindimensionale Sichtweise auf die Vorkommnisse.

„Die IMK hat wie zu erwarten voreingenommen und einseitig auf die vergangenen Vorfälle rund um die Stadien zurückgeblickt. Eine kritische Aufarbeitung der völlig verfehlten, unverhältnismäßigen und gewalttätigen Polizeieinsätze gegen Fußballfans hat nicht stattgefunden. Vielmehr haben die Innenministerinnen und Innenminister sich von Populismus und den schrillen Tönen der Polizeigewerkschaften leiten lassen“, erklärt Linda Röttig vom Dachverband der Fanhilfen e. V.

Die Innenministerinnen und Innenminister wären gut beraten gewesen, zu ihren Diskussionen beispielsweise Vertreter der Fanprojekte mit hinzuzuziehen, um einen umfassenderen Blick zu erhalten. Dies wäre auch ein deutliches Zeichen, dass diese Institutionen eine wichtige Vermittlungsrolle einnehmen und es inakzeptabel ist, die Mitarbeitenden für ihre Arbeit zu kriminalisieren, wie es kürzlich in Karlsruhe passiert ist.

„Wir fordern die Innenminister auf, mit ganz gezielten Maßnahmen zur Deeskalation beizutragen. Dazu gehören das Verbot des Einsatzes von Pfefferspray in den Stadien, die Schaffung von unabhängigen Strukturen zur konsequenten Verfolgung von Polizeigewalt und die flächendeckende Einführung einer Kennzeichnungspflicht für alle Polizeieinheiten im gesamten Land“, erläutert Linda Röttig abschließend.