In guter Regelmäßigkeit wird von Polizeigewerkschaften und selbst ernannten Sicherheitsexperten vorgetragen, dass Polizistinnen und Polizisten durch die Einsätze im Rahmen von Fußballspielen massiv gefährdet und überlastet sind. Neueste Zahlen aus dem Bundesinnenministerium zeichnen für die Bundespolizei jedoch ein ganz anderes Bild.
„Erneut zeigt sich: Fußballspiele in Deutschland sind sicher. Die vielfach nahezu hysterisch vorgetragenen Horrorszenarien entsprechen weder dem Eindruck der Fans in den Stadien, noch sind sie durch Zahlen belegbar. Vielmehr zeigen die Daten aus dem Bundesinnenministerium sehr deutlich, dass Polizeigewerkschaften und die Innenbehörden der Länder eine verzerrte Wahrnehmung haben“, erläutert Danny Grauper vom Dachverband der Fanhilfen e. V. „Ganz offensichtlich soll hier bewusst ein falsches Bild der aktuellen Situation in und um die Fußballstadien erzeugt werden, um die eigenen politischen Ziele zu erreichen. Leidtragende dabei sind Millionen von Fußballfans. Und auch Polizistinnen und Polizisten werden dadurch von ihrer eigenen Interessenvertretung bzw. ihren Vorgesetzten hinters Licht geführt.“
Laut den Zahlen des Bundesinnenministeriums (Bundestagsdrucksache 20/3654) nimmt die Anzahl der verletzten Beamten der Bundespolizei seit der Saison 2012/13 immer weiter ab. Von damals 81 verletzten Personen ging die Anzahl auf 45 Personen in der Saison 2018/19 zurück. In der abgelaufenen Spielzeit waren es 40 verletzte Personen, wobei diese Daten aufgrund der vielen Spiele ohne Zuschauer eine geringere Aussagekraft besitzen.
„Aus der Langzeitbetrachtung der Zahlen des Bundesinnenministeriums geht ebenso deutlich hervor, dass die Personalkosten der Bundespolizei bei Fußballspielen, die Anzahl der eingesetzten Beamten sowie die geleisteten Einsatzstunden insgesamt eine rückläufige Tendenz haben. Somit werden auch hierbei die immer wieder hervorgebrachten Behauptungen eindeutig widerlegt. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der Debatte um die Übernahme der Einsatzkosten durch die Vereine von großer Bedeutung. Denn diese wird ja vor allen Dingen mit angeblich steigenden Kosten bei der Polizei gefordert. Wir lehnen diese Privatisierung grundsätzlicher hoheitsstaatlicher Aufgaben glasklar ab. Denn die Vereine können nicht mitentscheiden, wie viele Einsatzkräfte der Polizei denn wirklich notwendig sind. Sie müssten Rechnungen begleichen, auf deren Höhe einzig und allein der Rechnungssteller einen entscheidenden Einfluss hat“, so Danny Graupner abschließend.